Paul Thorn, so heißt es in der Info zur Scheibe, sei mal wieder so ein richtiger Roots-Rocker vor dem Herrn (das stimmt) und einer, die man ihn nicht so häufig finde. Das kann man auch anders sehen, denn wenn man mal vom charakteristischen Timbre des ehemaligen Tischlers, Fallschirmspringers und Profiboxers absieht, gibt es musikalisch nicht viel, was Thorn aus der Masse der Americana-Spielart mit Südstaaten-Flair herausragen ließe. Kompetent ist das alles schon, rocken tut's auch auf Scheibe ganz gut, eine Prise Blues und Soul sorgen für Authentizität und grooven kann Thorn auch. Was nicht verwunderlich ist, denn das ist bereits Thorns achte Scheibe. Was Thorn von den Kollegen absetzt, sind seine abenteuerlichen Stories um die im Titel benannten Pimps und Preachers, die auf dem Otto-Dix-mäßigen Cover nicht eben schmeichelhaft dargestellt werden. Thorn, der vieles von dem, was er singt auch erlebt hat, trumpft da in Sachen Glaubwürdigkeit auf. Schade, dass er es nicht schafft, musikalisch da irgend etwas memorables entgegenzusetzen. Diese Scheibe ist also nur beinharten Roots-Rockern zu empfehlen, denen es eigentlich egal ist, wer da singt, solange die Mischung nur stimmt.