Ab und an gibt es auch in England Bands, die sich nicht an die Spielregeln halten und nicht wie der nächstbeliebige Hype klingen. Smallgang, ein Londoner Quartett um die Gebrüder Simon und Toshi Kobayashi, ist eine solche. Zwar machen Smallgang Gitarrenpop im weitesten Sinne - aber weder klingt dieser betont Englisch, noch hält er sich sich an die Spielregeln. Während die Attitüde des Vortrages in Richtung energisch/hektischer Schrammelpop weist, sind die Songstrukturen vertrackt und komplex angelegt und zeigen eher Affinitäten zum Art- und Post-Rock. Letzteres wird durch Instrumentals und Instrumentalpassagen noch mal unterstrichen, hinzu kommt der gedoppelte Gesang der Kobayashi-Brüder, der durch jenen von Bassistin Ruth Atkins sogar noch verstärkt wird. Das Ergebnis ist - wenngleich nichts wirklich Neues erfunden wird - somit ziemlich eigen und zeugt von hoher Kreativität. Vor allen Dingen sticht es aber aus der Masse heraus - und das ist gut so.