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10.06.2011
http://www.gaesteliste.de/review/show.html?_nr=12007
 
EMA - Past Life Martyred Saints

EMA - Past Life Martyred Saints
Souterrain Transmissions/Universal
Format: CD

Erika M. Anderson - oder kurz EMA - aus San Francisco ist nicht einfach eine weitere Songwriterin, sondern so eine Art musikalische Entdeckerin. Mit Pop-Songs hat die Dame nicht viel am Hut. Ihr eigenes Epos "The Grey Ship" etwa schlägt den Bogen von White Noise über Folk bis hin zum Prog und schafft es in sieben Minuten, mindestens drei Songfragmente miteinander zu verquicken. Des Weiteren gibt es musikalisch fast selbstredend keinerlei Grenzen: Grunge-Riffs, Folk-Akkorde, A-Cappella-Parts, Elektronik - alles ist möglich. Neben den hier unter dem Namen EMA versammelten, psychedelisch verwurstelten, asketisch inszenierten Indie-Experimenten hat Erika noch ein Alter Ego namens Some Dark Holler, unter dem sie Blues - etwa von Leadbelly oder Robert Johnson durch ihre ganz eigenen Fleischwolf dreht. Das vollkommene Fehlen von Blues auf diesem Debüt-Album freilich zeichnet die feinsinnige Philosophie von Erika aus, die offensichtlich nichts ohne Grund und Überlegung macht. Wie oft bei dieser Art von Musik, steht nicht unbedingt der Unterhaltungsfaktor im Vordergrund, sondern die Realisierung eines Konzeptes. Das Ergebnis ist deswegen nicht unbedingt zugänglich, sondern sogar ein wenig sperrig und spröde. Andererseits lohnt sich für aufgeschlossene auch eine Entdeckungsreise, denn irgendwie bietet EMA für jeden etwas - man muss es halt bloß finden.


-Ullrich Maurer-



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www.cameouttanowhere.com
 

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