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05.08.2011
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Flaming Row - Elinoire

Flaming Row - Elinoire
Progressive Promotion
Format: CD

Starke Sache: Aus deutschen Landen stammt das extra für dieses Bandprojekt geschriebene musikalisches Drama, bei dem (in der Art des modernen Mysterienspiels Ayreons "The Human Equation") sowohl "reale" wie auch schwer allegorische Figuren wie z.B. Conscience ("Siehst du, nun hast du ein schlechtes Gewissen"), Destiny (Bestimmung), Past, Season, Spirit, Rage, Time, Love, Death, Forgiveness etc. auftreten. Da in verteilten Rollen und dramatisch-dialogischen Wechselparts gesungen wird, hätte man wie beim großen Vorbild durchaus auch den Joker "Rock Oper" ziehen können. Sei's drum.

Stattdessen lieber die rein musikalischen Strippen gezogen hat hier Martin Schnella (guit; Steel Protector, Cast In Silence), der Kiri Geile (voc; Steel Protector) dazu bewegen konnte, die wildbewegte Geschichte einer jungen britischen Familie zu skizzieren, in der eine Mutter bei der Geburt der Tochter stirbt, deren Vater ihr das nie vergeben mag. Das Ganze hat ein erfahrenswertes und nicht "glückliches" Ende, soviel sei schon hier verraten. Den Rest enthüllt das 28-seitige Booklet mit allen Texten und ebenfalls lesenswerten Credits.

Die Basic-Tracks waren unter Mithilfe so erlesener Musiker wie Marek Arnold (key, sax; u.a. Toxic Smile, Seven Steps To The Green Door, Stern Combo Meissen) bereits 2010 im Kasten, als (wiederum nach Ayreon-/Lucassen-Vorbild) noch illustre Teilnehmer dazu gesucht wurden. Und alle, alle kamen: Parts als dramatis personae oder als Musiker übernahmen u.a. Gary Wehrkamp und Bernd Allmann (Shadow Gallery), Billy Sherwood (ex-Yes, Circa, Yes), Jimmy Keegan (Tourdrummer u. Hintergrundgesang für Spock’s Beard). Sogar Ali Neander (u.a. Rodgau Monotones) steuert ein prächtiges Solo bei.

Die Musik ist - wie erwartbar - dramatisch, vielseitig, klassisch geschult und doch eingängig. Neben den teils starken Melodien und den glänzenden Solisten fällt generell der ausgefeilte Satzgesang positv auf. Das eröffnende "Elinoir's Theme" beispielsweise hat Steve Howe-/Wakeman-Qualitäten, während "Initiation Fugato" eine nach Beatles-Art (aber mit Fugen-Einsätzen und dadurch auch an Gentle Giant erinnernd), gesungene Einführung in den Plot nach Art eines Prologs ist. Und es bleibt so abwechslungsreich: Overture (Prog-/PowerMetal). "First Day" macht mit Kiris schöner Stimme bekannt. Funkig wird es bei "Nightingale's Chirp", während uns flitzende Picking Guitar- und Banjo-Soli die Frage stellen "Do You Like Country Grandpa?" Für Hörproben siehe Surf-Tipps.


-Klaus Reckert-


"Elinoire"-Trailer
 

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