Nach mehreren Inkarnationen ist Idaho heutzutage gleichzusetzen mit Jeff Martin - dem einzigen konstanten Bestandteil des Projektes in den zehn Jahren des Bestehens. Außer einigen Vocals von Eleni Mandell hat Martin dieses neue Album komplett alleine eingespielt. In den letzten Jahren hat sich Martin mit Filmmusik beschäftigt und irgendwie filtert dieses auch auf diesem eher songorientierten neuen Idaho-Album durch. Denn es gibt nicht nur mehrere Instrumentals, sondern auch keinen wirklichen, musikalischen, roten Faden. Martin verzichtet darauf zugunsten eines eigenwilligen Klangbildes, in dem er - oft mit Pianos - alle möglichen Dinge klanglich antestet und ausprobiert. Deswegen ist dies auch keine Indie-Pop-Scheibe geworden (wie es eine geworden wäre, wenn sich Martin für eine Spielart seines Tuns entschieden hätte), sondern eher ein Showcase für Martins Fähigkeiten und Ideenreichtum. In diesem Sinne funktioniert das Album auch als solches - während es mit einer anderen Erwartungshaltung besser Stückweise konsumiert werden sollte. Auf jeden Fall ist Idaho nach wie vor ein interessantes Projekt - in dem Fall mit einem bösen Titel.