Über die Walkabouts noch etwas sagen zu wollen, hieße Eulen nach Seattle zu tragen. Und bösartig gesagt, könnte man auch sagen, dass dieses neue Werk in etwa auch so klingt. Denn nach dem schroffen Rock-Album "Acetylene" kehren Chris Eckman & Co. hier wieder zu den Wurzeln zurück. Zumindest musikalisch, denn inhaltlich hat sich der Meister viel Mühe gegeben und einen Songzyklus über das - hypothetische, virtuelle - Dustland kreiert. Und er hat es geschafft, der üblichen Melancholie zumindest einen inhaltlichen Hoffnungsschimmer hinzuzugesellen. Die Scheibe ist auch recht abwechslungsreich inszeniert und besonders die Hinzunahme des ex-Willard Grant Conspiracy-Mannes (und heutigen Gatten der Walkabouts-Drummerin Terry Moeller) Paul Austin als nunmehr fest integriertes Mitglied sorgt für Transparenz und Varianz. Es gibt auch wieder mehr akustische Gitarren und Keyboarder Glenn Slater darf auch wieder ein paar Retro-Sounds auspacken. ABER: Was die Melodien und Harmoniebögen betrifft, so sind Eckman und seinen Mitstreitern bei aller Liebe schon mal überzeugendere Lösungen eingefallen. Das darf nicht einfach damit wegdiskutiert werden, dass das Haupt-Augenmerk dieses Mal eher auf dem Ausloten von Grooves gelegen haben soll. Wenn dem nämlich so wäre, hätte dieser Akzent deutlich stärker betont werden können. Nun ist "Travels In The Dustland" kein wirklich schlechtes Album - denn alleine, dass die Walkabouts sich selbst wieder treu sind, sorgt schon für eine gewisse Qualität. Aber die große Offenbarung, die sich viele nach einer so langen Wartepause, in der die verschiedenen Mitglieder der Band ja schließlich durchaus interessante eigene Wege verfolgten, erwartet hätten, ist es - zumindest in musikalischer Hinsicht - leider nicht geworden.