Auf dem Papier hätte diese Scheibe ein makelloser Treffer sein müssen: Carrie Rodriguez' achtes Album sollte eine Sammlung von Cover-Versionen der Großen des Genres werden: Townes Van Zandt, Hank Williams, M. Ward oder Lucinda Williams suchte sie sich aus und engagierte dazu eine beeindruckende Band, die mit Bill Frisell und Greg Leisz zwei der versiertesten Gitarrenspezialisten unserer Zeit vereinte. Das Ganze wurde von Lee Townsend makellos in Szene gesetzt und Carries Qualitäten als Sängerin werden auch auf diesem Album deutlich. Wie sie es dann allerdings schaffte, aus diesem Fundus eine geradezu langweilige Scheibe herauszuleiern, bleibt rätselhaft.

Vielleicht liegt es daran, dass zu viel Gewicht auf die instrumentellen Fähigkeiten der Beteiligten und zu wenig auf das Herz der Songs gelegt wurde. Eher liegt es aber daran, dass die Stücke zu ähnlich arrangiert wurden und eigenartigerweise fast eintönig daherkommen. Die Melodien der Songs werden jedenfalls fast linear eingedampft, was die ganze Sache wie Kaugummi in die Länge zieht. Dabei singt Carrie nicht ohne Passion - es fehlt halt bloß eine Melodie, an der sich der Hörer orientieren könnte. Wenn das Ziel gewesen sein sollte, den Fokus auf die Inhalte zu legen, dann ist dieses jedenfalls verfehlt worden. Nur gelegentlich - etwa beim Spanish gesungenen "La Pundala Trapera" kommt ein wenig Feuer auf, das andeutet, was mit einem anderen Treatment aus diesem Projekt hätte werden können. Wie gesagt: das ist alles ein wenig rätselhaft.