Nun, wie Löwinnen röhren die beiden schwedischen Folkpop-Schwestern Söderborg nicht gerade auf ihrem von Mike Mogis betreuten US-Debüt. Allerdings bietet diese zweite Scheibe deutlich mehr Zutaten als das eher asketisch gehaltene Debüt-Album, auf dem die Damen ja eher als Flüstertüten auftraten. Mit voller Band-Besetzung (in der Mogis und Nate Walcott von Bright Eyes mitspielen) und jeder Menge guter Songs im Gepäck machen sich die Mädels gar auf in Richtung Country-Rock. Eine solche Weiterentwicklung hat es seit Alela Diane nicht mehr gegeben. Dass ihr Herz aber nach wie vor am Gesang hängt, machen die eigenen Beiträge ebenso deutlich wie die Referenzen an den klassischen Bluegrass und Folk, die sie immer wieder einstreuen. Doch im Zentrum stehen starke Songs mit fast hymnischen Momenten und geradezu ansteckenden Melodiebögen. Eine gewisse Spannung ergibt sich noch daraus, dass die Musik und die Texte stimmungsmäßig dramatisch gegeneinander laufen. Für eine zweite Scheibe bietet dieses Werk jedenfalls eine bemerkenswerte Weiterentwicklung.