Zwar ist "Three" erst das zweite Album des Americana-Damen-Trios The Refugees - es klingt aber, als sei es mindestens das zehnte. Dieses Zahlenspiel ist schnell erklärt, wenn man weiß, dass The Refugees aus drei veritablen Veteraninnen des Genres besteht. Cindy Bullens, Deborah Holland und Wendy Waldman sind alle seit Jahrzehnten dabei und kennen wirklich jeden Kniff, den das Metier hergibt. Das wohl als Hobby-Projekt begonnene Projekt hat sich dabei nicht dem Roots-Rock, sondern eher dem Country-infizierten Folkpop mit Bluegrass-Note verschrieben. Mit einer deutlichen Betonung der (übrigens erfreulich unterschiedlichen) Gesangsparts und einer gediegen/virtuosen - oft akustischen - musikalischen Umsetzung mit Gitarren, Akkordeon, Piano und Fiedel (Sam Bush) haben The Refugees eine Nische gefunden, in der sie ihre musikalischen Fähigkeiten in idealer Weise kombinieren können. Dazu nutzen die Damen bewährtes Material, das hier in neuem Glanz erstrahlt und nur gelegentlich durch neue Songs ergänzt wird. Aber warum soll man auch fixen, was nicht broken ist? Der einzige Vorwurf, den man dieser Scheibe machen könnte, ist der Umstand, dass hier nun wirklich kein musikalisches Neuland betreten wird. Wer aber nach qualitativ hochwertiger Umsetzung des Americana-Themas mit einer weiblichen Note sucht, der wird bei den Refugees fündig werden.