Ein wenig irreführend ist der Titel dieser Scheibe schon. Denn Devin ist kein romantischer Songwriter, sondern ein heißblütiger Rock'n'Roller. Dabei hat er einen interessanten Ansatz: Nach ersten Versuchen, die zu keinen befriedigenden Ergebnissen führten, probierte sich der aus New York stammende Selfmade-Musician an klassischen Formaten wie Blues, Rock'n'Roll und Rockabilly, mit denen er besser zurecht kam - präsentiert das aber (anders als viele, die sich auch in dieser Nische versuchen) nicht 1:1 im klassischen Sounddesign (= Retro), sondern mit der Urgewalt eines Punks, der eben die ersten drei Akkorde seines Lebens entdeckt hat. Kein Wunder, dass er dabei Iggy Pop als Maßgröße nennt, denn mit dessen naiver Grundeinstellung geht auch Devin die Sache an. Dass er dabei aussieht wie ein Posterboy und singt wie ein klassischer High-Lonesome-Tenor, trägt eher noch zu dem Überraschungspaket bei, das er uns auf dieser Scheibe präsentiert. Diese ist also etwas für solche Zeitgenossen, die es goutieren, wenn jemand der klassischen Basis eine zeitgemäße, eigene Note hinzuzufügen weiß.