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22.11.2013
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Eiko Ishibashi - Imitation Of Life

Eiko Ishibashi - Imitation Of Life
Drag City/Rough Trade
Format: CD

Da gilt es, ein wenig auszuholen: Eiko Ishibashi ist eine in Japan recht bekannte Avantgrde-Musikantin, die als Drummerin und Multi-Instrumentalistin begann und über eine Auftrags-Arbeit zur Komposition kam. Neben einem Solo-Piano-Werk veröffentlichte sie vier Alben mit eigenen Songs, die neben betont jazzigen Passagen auch gewisse Pop-Elemente erhielten - aber nicht in der unerträglichen Infantilität der gängigen japanischer Pop-Ästhetik verhaftet sind. Enter Jim O'Rourke: Der Mann outete sich schon vor Jahren bereits auf eigenen Werken als Japan-Fan und ist schon seit einiger Zeit im Land der aufgehenden Sonne engagiert. Nicht nur ist Eiko Ishibashi ein Mitglied der aktuellen Jim O'Rourke Band sondern gründete mit diesem und Tatsuhisa Yamamoto ein Improvisations-Trio namens Kafka's Ibiki. Dieses Ensemble bildete dann den Kern der Band, die auf "Imitation Of Life" (erweitert um drei Japanische Kollegen und zusätzlich Gäste) nun zu hören ist. Dem Ganzen zugrunde liegt eine Science Fiction Story, die Ishibashi mit den Mitteln der Yoko Ono Gesangsschule - aber auf Japanisch - zum Besten gibt. O'Rourke produzierte das Ganze in seinem typisch spröden, für jede Nickeligkeit offenen Stil, der schon im Ansatz verhindert, dass die überlangen Tracks etwa in plüschige Epen ausarteten, sondern bei allen ausufernden Tendenzen eine gewisse Strenge auf der einen Seite, aber auch eine jazzige Offenheit auf der anderen nicht verbergen können/möchten/sollen. In der Tat klingt die Sache trotz des exotischen Settings für Fans des Meisters gar nicht mal so ungewohnt. In jedem Fall weicht dies stark ab von dem, was man aus Japan ansonsten an populärer Musik so gewohnt ist.


-Ullrich Maurer-


 

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