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22.11.2013
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Circle Of Illusion - Jeremias - Foreshadow Of Forgotten Realms

Circle Of Illusion - Jeremias - Foreshadow Of Forgotten Realms
Generation Prog
Format: CD

Ha! Was die Niederländer (allen voran A. A. Lucassen) oder die Teutschen (Tobi y Sammets Avantasia) machen, können die Öschis schon lange. Mag sich Gerald Peter gedacht haben, als er diese Rückmeldung auf das Demo zu "Closing Doors" hörte "Du könntest eine Rockoper schreiben". Könnte er! Jedenfalls, als mit Taris Brown ein Sänger, Librettist und kongenialer Partner gefundenn war. Der mimt nun den titelspendenden Jeremy, während die weiblichen Hauptrollen von Elga Shafran (Sarah) und Cara Cole (Jelena) verkörpert werden. Überdies an Bord: Ulrike Müllner (vln), Rupert Träxler (vorzügliche Gitarrenarbeit; u.a. Crazy Heels Disco Show), Stephan Först (bss) sowie Aaron Thier (drms).

Die erste Überraschung: Track 1, "Overture", ist tatsächlich eine, lockt zunächst durch märchenhafte Glockenspiel-Sounds zum Eintreten bzw. Verweilen und führt dann die wichtigen Motive des Folgenden vor, erst in Orchester-Arrangements mit dann stets zulegendem Rock-Instrumentarium. Dabei hält man sich hier nicht mit Feinziselieren auf. Für L.O.T.R.-Fans: Der Komponist und Arrangeur Peter scheint sich im "The Fighting Uruk-Hai"- wohler als im "Auenland"-Modus zu fühlen. Oder anders ausgedrückt: "Jeremias" ist eher Stoff für Mike Batt- oder Wagner-, als für Debussy-Fans.

Die zweite Überraschung: Die Oper spielt in der Jetztzeit von Mobiltelefonen und Sicherheitsgurten. Die dritte von noch diversen folgenden Überraschungen: "The Run" hat einen so authentisch dummdreisten Disco-Rhythmus am Start, dass man (vergeblich) auf den Einsatz von Eunuchengetriller wartet...

Der vielleicht stärkste Opern-Teil, "13th Floor", perfektioniert das Grundrezept mit rhythmischen Feinheiten, so dass es bisweilen nach den allerdings hundertmal abgedrehteren Unexpect zu klingen beginnt. In Summe knapp 80 Minuten hörenswerter Musik von kaum noch zu überbietendem Anspruch (man lasse sich mal den Untertitel auf der Zunge und das Coverartwork auf der Retina zergehen), der aber größtenteils eingelöst wird.



-Klaus Reckert-


Album Trailer
 

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