Gemeinhin ist eine Supernova ja ein sterbender Stern, der vor dem Verlöschen noch ein Mal richtig aufleuchtet. Und mit genau diesem Bild im Kopf gingen Girlyman ihr fünftes Album an, denn Gründungsmitglied Doris Muramatsu hatte gerade eine Leukämie-Erkrankung überstanden. Die Supernova ist hier also auch ein Sinnbild für die Wiedergeburt, die die Band nach einer erzwungenen Auszeit erfährt. Und diese Wiedergeburt kann sich hören lassen. All das, was die Band bislang auch schon auszeichnete - namentlich der vielschichtig arrangierte Harmonie-Gesang der drei Stammmitglieder und die poppigen Melodiebögen, die die Band von anderen Americana-Acts absetzt -, findet sich hier in Perfektion ausformuliert und von Produzent Ben Wisch exquisit in Szene gesetzt. In der Tat wird sich so schnell kein besser klingendes Album finden lassen, das man im weitesten Sinne dem Country-Folkpop zurechnen könnte. Und auch die Songs, die zum Besten gehören, was das Quartett bislang vorlegte, tragen dem Rechnung - übrigens keineswegs in wehleidiger oder klagender Manier (was nahe gelegen hätte), sondern eher mit heitere Gelassenheit inszeniert. Abgerundet wird das Ganze durch einen Gastauftritt der alten Freundin Emily Saliers von den Indigo Girls.