Als Frontmann der Post-Rocker NLF3 hat Don Nino ja schon des Öfteren gezeigt, wo der Prog-Hase langläuft. Nun, auf seiner vierten Solo-CD implementiert er diesen Ansatz auf das Folkpop-Genre, das er sich für seine ersten Solo-Scheiben auserkoren hatte. Unterstützt von dem ähnlich denkenden Luke Sutherland (ex-Long Fin Killie) schuf er dabei ein Album, das zugegebenermaßen vor Ideen (insbesondere arrangementstechnischer Natur) geradezu strotzt, das aber dennoch eher verstörend erscheint. Warum? Weil Don Nino sich alle Mühe gibt, nur ja nicht in gewohnte Fahrwasser zu geraten und deshalb jede sich auch nur ansatzweise bietende Möglichkeit nutzt, den Flow, die Struktur und die Melodie zu brechen - bis hin zur atonalen Unverständlichkeit. Warum er das tut, wird nicht ganz klar, denn viele der bis ins Detail ausgearbeiteten, vielschichtigen Songs hätten von einer geraden Linie und insbesondere einer machbaren Melodieführung profitiert. Was bleibt ist eine spröde Kopfgeburt, bei der alles dem Konzept untergeordnet wurde.