Nachdem Chadwick Stokes zuletzt mit seinem brillanten Solo-Album nun doch wieder den Vermutungen Vorschub geleistet hatte, dass es wohl nix mehr werden würde mit einer Reunion der erfolgreichsten Indie-Band der USA, erscheint nun, 12 Jahre nach dem letzten gemeinsamen Longplayer, tatsächlich ein brandneues Dispatch-Album. Dabei versucht das Trio erst gar nicht, mit der glorreichen Vergangenheit zu kokettieren, sondern legt einfach ein gutes gemeinsames Werk vor, bei dem die Herren das, was sie zwischenzeitlich gelernt haben, nonchalant einfließen lassen. Mag sein, dass das Werk ein wenig uneinheitlich wirkt - aber hier sind immerhin drei Individualisten am Werk und nicht ein Vortänzer mit Hiwis. Im Übrigen steigert diese Uneinheitlichkeit sogar noch den Reiz des Unterfangens, denn so zeigt sich - zwischen ruppigen Indie-Rockern und erdigen Folk-Balladen - die Vielseitigkeit des Trios. Stokes bringt es auf den Punkt, wenn er sagt, dass die drei Protagonisten ihre Einflüsse einfach zusammenschmeißen und dann die gemeinsamen Gesangsharmonien ins Zentrum der Betrachtungen hieven - während ansonsten natürlich jeder seine eigenen Stücke singt. Die unprätentiöse Art der Darbietung zollt dabei natürlich den Indie-Roots Tribut. Und am Ende klingt dann alles so, als habe es die kleine Pause, die den Herren sichtlich gut getan hat, nie gegeben.