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26.10.2012
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Mark Eitzel - Don't Be A Stranger

Mark Eitzel - Don't Be A Stranger
Decor/Indigo
Format: CD

Es ist schon ein bisschen vertrackt. Seit nahezu 30 Jahren spielt Mark Eitzel - entweder mit dem American Music Club oder solo - seine brüchigen Songdramen mit depressiver Note. Wenn er die Sache mal als Therapie begonnen hatte, dann zieht sich diese ganz schön lange hin. Nun, als er daran ging, ein neues Album mit dem AMC aufzunehmen, erlitt er einen Herzinfarkt, der ihn zwang kürzer zu treten. Und nun hätte er ja nun wahrlich Muße gehabt, besonders depressive Songs zu fabrizieren.

Doch es kam dann anders: Ein Fan und Lottogewinner stellte ihm die Mittel zur Verfügung, das neue Material doch in größerem Rahmen zu produzieren - unter anderem mit richtigem Produzenten (Sheldon Gomberg), genügen Budget für eine Streicher-Sektion und Gästen, wie dem legendären Costello-Drummer Pete Thomas oder seinem Kumpel Vudi vom AMC. Nicht, dass Eitzel das genutzt hätte, eine pompöse, orchestrale Scheibe in die Welt zu setzen, ABER: Die Songs schleichen sich zumindest mit heiterer Gelassenheit ins Bewusstsein und der Verzicht auf allzu radikale Brüche (wie zuletzt auf seinem Experiment Klamath) sorgt sogar für eine gewisse Eingängigkeit, auf jeden Fall aber für einen angenehmen - und vom Hörer nachvollziehbaren - Flow. Zwar wird Eitzel mit dieser Scheibe nicht unbedingt im Mainstream landen - er verweigert sich aber auch nicht mehr. "Don't Be A Stranger" ist auf gewisse Art Eitzels versöhnlichste Scheibe geworden.



-Ullrich Maurer-


 

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