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06.12.2013
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Chris Eckman - Harney County

Chris Eckman - Harney County
Glitterhouse/Indigo
Format: CD

Um eine CD wie das neue Werk des Walkabouts-Maestro Chris Eckman angemessen beurteilen zu können, hilft es schon, den Hintergrund zu kennen - den Chris auch bereitwillig erläutert: Es ist dieses auf musikalischer Ebene ein akustisch/asketisches Gegenstück zum letzten Walkabouts-Album "Travels In The Dustland", portraitiert aber nicht - wie dieses - allegorische Situationen und fiktive Landschaften, sondern das besagte Harney County, eine rurale Gegend im amerikanischen Herzland, die der Schriftsteller William Kittredge in seiner Biografie beschrieb (in der er auch kritisch über den Umgang des Menschen mit der Natur reflektierte), die wiederum Eckman zu diesem Album inspirierte.

Musikalisch ging es Chris dabei wohl nicht darum, neue Wege zu beschreiten, sondern eine Art Portrait der Atmosphäre dieser Landschaft zu erreichen. Mit akustischer Gitarre, rauen Vocals, dem Bass von Ziga Golob und homöopathischen Gastbeiträgen Paul Austins und Terry Lee Hales ist ihm das zweifelsohne gelungen. Freilich ist das für den Hörer kein uneingeschränktes Vergnügen, denn die wortreichen, spröden Epen bewegen sich allesamt in jenem harmonischen Bereich, den Eckman einst mit "Findlay's Motel" und "Jack Candy" definierte. "Harney County" ist somit eher ein ehrliches und unbequemes (und für Eckman wohl auch notwendiges) Album geworden als eines, das vornehmlich dem Zuhörer gefallen soll.



-Ullrich Maurer-



Surfempfehlung:
www.chriseckman.net
 

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