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25.01.2013
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Alasdair Roberts & Friends - A Wonder Working Stone

Alasdair Roberts & Friends - A Wonder Working Stone
Drag City/Rough Trade
Format: CD

Lange Zeit schien es, als lege der Schotte Alasdair Roberts Wert darauf, als getreuester aller Kuratoren für traditionelle Folkmusik in die Annalen der Musikhistorie einzugehen. Auf seinem ersten Album etwa, nannte er - entsprechend der Verfahrensweise des Köchel-Verzeichnisses in der Klassik - die Artikelnummern der jeweils verarbeiteten Traditionals in den entsprechenden Verzeichnissen gälischer Folklore. Erst allmählich öffnete sich Roberts auch eigenen Ideen und verwirklichte sich als - zugegebenermaßen nach wie vor schrulliger - Auteur auch von eigenen Gnaden. Das letzte Album (und das erste mit den auch hier vertretenen Friends) war wieder ein Ausflug ins musikhistorische Museum, auf diesem neuen Werk empfiehlt sich Roberts allerdings erneut als kreativer Kopf.

Um es kurz zu machen: Mit der Verbindung aus rudimentären Indie-Vibes und dem nach wie vor Übermächtigen der Historie, die sich in puncto Wortwahl, Melodik und Harmonie ungehemmt Bahn bricht, hat er eine mindestens so eigene Gemengelage geschaffen wie jene seiner Landesschwestern von den Unthanks oder - auf seine Art und besonders was die unstete Vortragsweise betrifft - Will Oldham in den Staaten. Dabei gelingt ihm das Kunststück, Songs mit universellen, philosophischen Appeal und poetischer Note zu schreiben, die musikalisch aber so oder ähnlich aus jedem mittelalterlichen Bauernalmanach stammen könnten; dabei zudem - und nicht zuletzt aufgrund der elektrifizierten Instrumentierung - durchaus in der Jetztzeit verankert erscheinen - nur eben auf eine knorrig/sperrig/schrullige Art. In diesem Sinne steht Alasdair Roberts tatsächlich ziemlich alleine da.



-Ullrich Maurer-



Surfempfehlung:
www.alasdairroberts.com
 

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