Dass JJ Grey - seines Zeichens Frontmann der Americana-Truppe Mofro (was er mit dem abgesetzten Titel noch mal deutlich macht) - ein lebender, musikalischer Anachronismus ist, ist vermutlich sogar dem Mann aus Jacksonville, Florida, selbst klar. Denn auch auf diesem insgesamt siebten Album weicht er keinen Deut von der einmal eingeschlagenen Richtung ab. Was bedeutet, dass sich alle Fans von Southern-Rock und Memphis-Soul freuen dürfen. Denn genau in dieser Schnittmenge bewegt sich Grey als Instrumentalist, Performer und - bezogen auf das Ensemble - auch als Arrangeur. Es gibt messerscharf und inbrünstig dargebotenes Songmaterial mit mehr als einer Prise Retro-Touch. Dabei gelingt Grey die Balance zwischen den Vokaldarbietung und dem instrumentellen Gefrickel dieses Mal besonders gut - wohl weil er beides mit der gleichen Intensität, von der insbesondere die Mofro-Live-Shows zehren, darbietet. Fette Grooves, ein Prise Voodoo, röhrende Keyboards und saftige Bläsersätze runden das - vorwiegend elektrifizierte - Material nach oben und unten ab. So weit, so gut: In dieser Nische macht Grey & Co. so schnell wohl niemand etwas vor. Wer allerdings hier nach irgend einer spezifischen Eigenart sucht, die dieses Material von ähnlich aufgestellten Projekten absetzt, der wird dies vergeblich tun. Grey hält sich an die Genrevorgaben, als wären diese in Stein gemeißelt. Schon seltsam, wie ein so offensichtlich doch so empathisches Werk auf der anderen Seite so spannungsfrei und vorhersehbar präsentiert werden kann.