Schön, dass es selbst heute immer wieder mal Künstler(innen) gibt, die mit einem so uneitlen Ansatz an die Sache herangehen, dass die dabei entstehende Musik geradezu von heiterer, unaufdringlicher und vor allen Dingen aggressionsfreier Gelassenheit erscheint. Die Schwedin und Wahl-Berlinerin Siri Svegler macht Pop. Und zwar jenen von dieser leichtfüßig, jazzigen Art, an der sich verbissenerer Zeitgenossen sozusagen die Zähne ausbeißen (Wortspiel beabsichtigt). Denn Siri will keine Botschaft unters Volk bringen (ganz im Gegenteil: Als Texterin etwa trägt sie ihr Herz auf dem Ärmel) und schon gar niemanden bekehren - sondern ganz offensichtlich bloß ihre Songs präsentieren. Dass Siri gelegentlich für das Fernsehen arbeitet, als Backing-Sängerin für Joe Cocker oder als Stimme bei Club-Acts ihr Zubrot verdient, wirkt sich auf das Material dieser zweiten Solo-CD zum Glück nicht aus, denn Siri fühlt sich ganz wohl in dem gewählten halbakustischen Setting. Sicher: Revolutionär und neu ist das alles nicht - aber wie gesagt, ist das ja auch nicht die angepeilte Zielrichtung...