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23.08.2013
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Crocodiles - Crimes Of Passion

Platte der Woche

KW 34/2013


Crocodiles - Crimes Of Passion
Zoo Music/Cargo
Format: CD

So schnell sieht man sich also wieder, Crocodiles. Erst im letzten Jahr gab es neuen musikalischen Zündstoff in Form des schwer psychedelisch angehauchten Albums "Endless Folders". Keine zwölf Monate später rauschen Brandon Welchez und Charles Rowell wieder vorbei, um uns ihr nächstes Werk "Crimes Of Passion" mit Handkuss und jeder Menge 60s Psych-Pop zuzuwerfen. Dabei gelingt es ihnen mit den neuen Songs das tobende, teils kratzige Image der letzten Platte ein wenig abzuschütteln, um sich deutlich Pop-infizierter mit vielen hymnischen Ansagen zurückzumelden. Zwar sind Crocodiles aus Kalifornien immer noch weit davon entfernt, plötzlich handzahm ins Mikro zu hauchen und versprühen reichlich der ihnen so gut stehenden unbekümmerten Rock'n'Roll Attitüde, doch wirkt das neue Songmaterial im Direktvergleich zu älteren Songs weniger experimentell.

Wo "Endless Folders" raubeinig durch unsere Gehörgänge stolperte und gerne hier und da aneckte, gibt sich "Crimes Of Passion" nicht mehr ganz so auf Krawall gebürstet. Vielleicht liegt es daran, dass gerade jetzt Welchez und Rowells Talent für eingängige 60s Popsongs in geballter Ladung zum Vorschein kommt, wo die Gitarren einmal nicht so übermäßig den Rock'n'Roll raushängen lassen. Verflixt melodische Songs sind die Folge, die thematisch von Kakerlaken über der nachgetrauerten Jungfräulichkeit bis hin zum abschließenden Herzschmerz einiges an Gesprächsstoff abdecken. Es ist das wohl eingängigste Album ihrer musikalischen Karriere geworden und hat das Potenzial, uns noch weit über den Ausklang des Sommers zu begleiten. Schöne Aussichten!



-Annett Bonkowski-


Video: "Endless Flowers"
 

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