Eines muss man Elizabeth Sankey und Jeremy Warmsley schon lassen: Ihren Projektnamen macht das Duo auch auf der zweiten Scheibe zum Programm. Es gibt Sommerpop mit positiven Vibes - aber auch einem gewissen Tiefgang und Anspruch. Mit persönlicheren Texten als auf dem Debüt im Gepäck und unterstützt von Produzent Stephen Street gelang dem Duo dabei eine Scheibe, die musikalisch einen recht eigenen Weg geht: Die meisten der vertretenen Tracks ranken sich um nette, aber keineswegs revolutionäre Pop-Melodien, die jedoch im letzten Drittel der relativ langen Songs für gewöhnlich kunstvoll in Richtung hymnischer Auflösungen umgebogen werden. Das ist zudem bemerkenswert, als das sich Sankey und Warmsley entschlossen haben, die Arrangements elektronisch zu fundieren und nur gelegentlich mit Gitarren zu hantieren. Wo andere bei solcherlei Versuchen oft in sterile Schemata versacken, gelingen Summer Camp und Street hier recht gewagte und interessante strukturelle Experimente. Fernab jedweder Moden und Trends findet das Trio so zu einer eigenen poptechnische Variante.