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06.09.2013
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Willard Grant Conspiracy - Ghost Republic

Willard Grant Conspiracy - Ghost Republic
Loose/Rough Trade
Format: CD

Wir wissen momentan noch nicht, was zu der langen Pause zwischen dem letzten WGC-Album "Pilgrim Road" und dem neuen Werk geführt hat - es ist jedoch im Prinzip eine direkte Fortführung und Essenz des Weges, den Robert Fisher weiland einschlug, und der ihn fort von dem traditionellen Songwriting vergangener Tage hin zu poetischen Klangmalereien in der Art eines - sagen wir mal - Van Morrison in seiner transzendenten 80s Phase führte. Fishers Partner in Crime - und das macht in dem Zusammenhang Sinn - ist sein langjähriger Sidekick, der Bratschenspieler David Curry, dessen unkonventioneller, gegen den Strich gebürsteter Stil die ideale Ergänzung für Fishers immer lakonischer werdenden Gesangsstil bildet.

Fisher konstruiert das neue Material um rudimentäre akustische Gitarrenfiguren herum, die er dann von Curry freistilig umspielen lässt, während er sich als Sänger sozusagen in den Hintergrund singt. Inhaltlich geht es um eine Art musikalisches Portrait der Geisterstadt Bodie, die der Wüstenfan Fisher sich als Thema aussuchte, nachdem die kalifornische Dichterin Noelle Davis ihn bat, einen Charakter für ein geplantes Buch gleichen Namens zu erschaffen. Der Charakter ist dann somit die Stadt selbst, die/den Fisher anhand metaphorischer Bilder entwirft. Das Problem für Fans des ursprünglichen WGC-Ansatzes ist dabei, dass sich Fisher mit dieser Methode ziemlich weit von seinen musikalischen Wurzeln entfernt (was durchaus in seiner Absicht liegt und grundsätzlich ja durchaus ehrenwert erscheint) und im Vergleich zu diesen regelrecht sperrig agiert. Den Zugang zu den neuen Songs muss sich dann vermutlich jeder Zuhörer auf seine Weise suchen.



-Ullrich Maurer-


 

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