Matthieu Chedid - oder "-M-", wie er sich der Einfachheit halber nennt - genießt in Frankreich den Status einer Art grauer Eminenz der Szene, in der er sich immer wieder auch gerne durch seine Kollaborationen (zuletzt mit Vanessa Paradis für den Soundtrack von "Un monstre à Paris") breit macht. Zuweilen findet er auch Zeit, eigenes Material einzuspielen und hat sich im Laufe der Jahre dabei eine ganz eigene Ästhetik erarbeitet, die auf dem neuen Werk nun in voller Blüte steht. Im Prinzip bietet -M- hier eine operettenhafte, frankophile Glam-Rock-Variante. Also mal angesehen von der Tatsache, dass er es als Franzose nicht notwendig hat, wirklich zu rocken und lieber funky groovt oder feinsinnig swingt. Dazu singt er in einer eigentümlich hohen Falsett-Tonlage und lässt als Arrangeur und Songwriter keinen Trick aus, sein Material in alle Möglichen Richtungen aufzubohren. Da -M- zudem ein sicheres Gespür für eigentümliche, komplexe Melodien hat, bieten manche seiner Kompositionen mehr Ideen und Einfälle als manch andere in ihren ganzen Karrieren zusammen bekommen. Das Erstaunliche daran ist, dass es -M- gelingt, das alles zusammenzuhalten - obwohl jeder Song anders klingt und jeweils in eine andere Richtung schwenkt. Das zeichnet einen wahren Meister aus!