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13.09.2013
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Julia A. Noack - The Feast

Julia A. Noack - The Feast
Timezone
Format: CD

Es ist schon bemerkenswert, in welcher Form sich Julia A. Noack auf ihren drei Tonträgern in die vorderste Riege der international tragfähigen Indie-Songwriterinnen aus unseren Breiten hin entwickelt hätte. Gemessen an ihren ersten musikalischen Gehversuchen hätte sie es sich einfach machen und sich als typische, pflegeleichte Folklady verdingen können. Doch nichts da: Immer wieder schlichen sich sperrige kleine Experimente - von denen viele auf ihren Live-Konzerten geboren wurden - in die musikalische Landschaft und obendrein entwickelte sie dabei inhaltlich eine eigene Art von Gebrauchslyrik, die sie zurecht ungern selbst anaylsiert und erklärt, die aber auf der anderen Seite gerade deshalb glaubwürdig und nachvollziehbar erscheint. Ganz mal davon abgesehen, dass sie dabei kein Blatt vor den Mund nimmt - Titel wie "Everything Is Sexuality" jedenfalls finden sich nicht so oft. Nun ist sie mit dem österreichischen Szene-Produzent Alexander Nefzger zudem an jemanden geraten, der endlich ein Mal versteht, was Julia eigentlich will und das Ganze subtil und effektvoll akzentuiert in Szene setzt. (Z.B. mit Bläsern, Loops und Elektronika.) Das Ganze könnte man subjektiv ja sicherlich auf irgendeine Weise kritisieren - wäre da nicht die Tatsache, dass die Gute es geschafft hat, Bob Dylan von ihrem Können zu überzeugen und sozusagen zu ihrem Fan gemacht hat. Und das hat hierzulande eigentlich noch niemand geschafft.


-Ullrich Maurer-


 

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