Blutjunge und vielversprechende Band aus Wien, deren Sound stark von Viktoria Simons kräftiger Stimme und Alex Cléments Zaubereien an Gitarre und Wah-Wah-Pedal geprägt ist. Doch auch Simon Nagys gewichtige Beiträge an u.a. elektrisch abgenommenem Standbass, die geschmackvollen Keyboard-Parts von Christoph Kasparovsky und Gabriel Lahrmanns fast schnörkelfreies Drumming machen einfach Freude. Auch diese Progrocker machen es natürlich nicht unter einem Gesamtkonzept (Bilder als Konzentrat des Lebens - u.a. der am Ende des Lebens angeblich ablaufende Kurzfilm) und nicht unter mehrteiligen Longtracks. In den ersten Sekunden des Albums belauschen wir denn auch vermutlich einen durch Erschießen herbeigeführten Freitod, in den letzten Glockenturmspiel und Vogelzwitschern...

Beim ersten Teil von "Tragedy Of Perfection" - "In The Still Of The Night" gefällt besonders der fugato versetzte A-Cappella-Gesang von Simons und Gastsänger Johannes Richter, beim zweiten Teil sind es die fetten Horn- und Streicher-Arrangements, gefolgt von Flügel-Intermezzo und dem "Ausbruch" von analogen Synthesizern und wunderbar singender Gitarre - später besonders jubelnd wiederaufgenommen bei "A Stranger Coming Home", das auch besonders prägnante Basslinien und markiges Rhodes-Spiel verzeichnet.

Dieses junge Quintett scheint via Time Tunnel oder qua Equipment sehr lebendige Verbindungen zu den Siebzigern zu haben, ohne dass sich das je gekünstelt oder verstaubt anhören würde. Im Gegenteil. "Pictures" tut, wozu es angetreten ist - es ruft starke Bilder hervor. Beindruckendes Debüt.