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17.10.2014
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Tindersticks - Ypres

Tindersticks - Ypres
City Slang/Universal
Format: CD

Nur zur Vorsicht sei darauf hingewiesen, dass es sich bei "Ypres" nicht um ein normales Album der Band handelt. Stuart A. Staples berichtet, dass die Tindersticks angesprochen wurden, eine Art Soundtrack für das Kriegsmuseum im belgischen Ypern zu erschaffen, um an die Gräuel des ersten Weltkrieges zu erinnern, der ja bekanntlich zu großen Teilen in Belgien ausgefochten wurde. Nach einem Besuch der Schlachtfelder ließ Staples sich zu einer Suite inspirieren, die - im Stile Benjamin Brittens - als Installations-Arbeit zu sehen ist, und den Zuhörer durch das Museum leiten soll. Die Tracks bestehen aus unterschiedlich langen, orchestralen Wellengebilden, die sich in etwa am Verlauf eines Tages orientieren. Schlachtengetümmel werden allerdings nicht vertont: Es geht um den Spannungsbogen und die Atmosphäre, die den Zustand der Schlachtfelder und Friedhöfe vor und nach der Schlacht illustrieren. Das Werk ist dabei noch ausdrücklicher vom Band-Sound entfernt, als die Soundtrack-Arbeiten der Tindersticks und insofern als eigenständige Kunstform zu betrachten.


-Ullrich Maurer-


 

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