Das dritte Album von Jessica Davies und Katherine Blamire entstand aus einer existenziellen Krise, im Rahmen derer insbesondere Jessica am Sinn des Unterfangens Smoke Fairies zweifelte, das - obwohl von einer ausgezeichneten Reputation unter Kritikern und Fans getragen - im kommerziellen Sinne keinen großartigen Erfolg darstellte. Schnell wurde indes klar, dass es keine wirkliche Alternative zum Musizieren gab und aus dieser Haltung heraus entstand mit dem Titeltrack nicht nur eine Art musikalischer Entschuldigung Jessicas an ihre Partnerin, sondern auch der Einstieg in einen Songzyklus, der zum rundesten und zugänglichsten wurde, was die beiden Damen bislang fabrizierten.

Das Geheimnis ist dabei, dass sie sich stärker als bislang von ihren Folk-Wurzeln lösen und munter in Pop-Kreisen wildern - freilich zu ihren Bedingungen: Die Melodien entwickeln sich oft aus eigentümlichen Orgel- und (erstmals) Synthie-Treatments und die Tracks werden des Öfteren von einer geradezu nickelig gegen den Strich gebürsteten Gitarre zerschnitten. Dennoch: Die Inspiration für das neue Material war tatsächlich Pop-Musik, wie beide Damen erklären - und das merkt man diesem an. Ein weiterer Punkt war die bewusste Auflösung der bislang bevorzugten Harmony-Vocals in zwei eigenständige "Personalities", was der Scheibe nun den Charakter eines Dialogs verleiht. Das selbstbetitelte Album mag nun vielleicht nicht gerade eines sein, das man von Jessica und Katherine erwartet hätte, es ist aber eines, das den Charakter der Damen in ein ganz neues Licht stellt und somit die musikalische und persönliche Weiterentwicklung dokumentiert - und das ist ungleich wichtiger.