Nachdem er zuvor zehn Jahre Pause gemacht hatte, geht es jetzt aber Schlag auf Schlag. Nicht mal ein Jahr nach seinem "Comeback" legt Wenzel bereits sein neues Werk vor. Und auch dieses Mal ist es wieder etwas Besonderes geworden. Titel wie "Viva La Poesia", "Havanna wartet" oder "In der Nacht von Santa Clara" könnten es es wohl andeuten - käme man als Zuhörer überhaupt auf die Idee darüber nachzudenken: Das Material des neuen Albums entstand nämlich teilweise in Havanna auf Cuba und Nicaragua, wo Wenzel und die Band - mit spanischem Material - tourten und sich inspirieren ließen. Musikalisch schlägt sich das zwar kaum so richtig nieder - denn im Wesentlichen bleiben Wenzel & Co. ihrem Credo, auf bodenständige, organische Art "Kinderlieder für Erwachsene" mit ein wenig Zirkusluft zu schreiben, durchaus treu (zumindest was die erfrischen naive Art betrifft, Worte und Töne unbeschwert umeinander tanzen zu lassen). Aber inhaltlich trieft dieses Album sozusagen vor vertontem Fernweh und exotischer Mystik. Nun gut: Es lebe eben die Poesie. Auch kosmopolitisch gesehen.