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03.04.2015
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Courtney Barnett - Sometimes I Sit And Think, And Sometimes I Just Sit

Platte der Woche

KW 14/2015


Courtney Barnett - Sometimes I Sit And Think, And Sometimes I Just Sit
Kobalt/Rough Trade
Format: CD

Eigentlich ist weder Courtney Barnett noch ihre Musik besonders un- oder außergewöhnlich. Allerdings erhebt die junge australische Senkrechtstarterin genau diese Tatsache zur Kunstform. Während andere junge Musiker auf der Suche nach textlicher Bedeutsamkeit scheitern, verlegt sie sich lieber gleich darauf, die Profanität des Alltäglichen in poetische Worte à la Bob Dylan und Lou Reed zu fassen - und kann damit auf ihrem Debüt restlos begeistern.

Bereits letztes Jahr rannte sie mit den zu einem Album zusammengefassten ersten beiden EPs ("The Double EP - The Sea Of Split Peas") allenthalben offene Türen ein, jetzt beweist sie mit ihrem offiziellen Langspiel-Debüt, dass das kein Glückstreffer war. Auch "Sometimes I Sit And Think..." strotzt nur so vor ungemein lebendigen Songs mit ungeschminkten, lebensnahen Texten, mit denen die 26-Jährige das Tiefgründige in Banalitäten aufspürt und des Öfteren ihr Faible für rabenschwarzen Humor beweist. Zwar ist das musikalische Spektrum hier etwas weniger facettenreich als auf der vorangegangenen Compilation, doch die Konzentration auf lebhaften 90s-Indierock mit Grunge- und Slacker-Pop-Vibe sorgt dafür, dass ihre Sprechgesang-Lieder über das öde Leben in der Vorstadt, Schwimmbadbesuche oder Heuschnupfen auch klanglich zwischen Lässigkeit und Augenzwinkern pendeln. Mit einem Wort: Großartig!



-Carsten Wohlfeld-


Video: "Pedestrian At Best"
Video: "Depreston"
 

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