Witzig wird es ja immer dann, wenn die Kritik Trends oder Kalküle in der Musik ausmachen will - einfach deswegen, weil sie mit den entsprechenden zugrundeliegenden Überlegungen meist vollkommen daneben liegt. Wie auch gewiss in diesem Fall, denn hier handelt es sich um eine der eigenartigsten Entstehungsgeschichten der Neuzeit: Joe Pernice erhielt eine Twitter-Nachricht von Josh Karp alias Budo, einem HipHop-Produzenten, der den Wunsch äußerte, einen Track von Joes Band Scud Mountain Boys remixen zu wollen. Darüber unterhielt er sich mit seiner Frau, wobei sich das Gespräch im Spaß dahingehend aufschaukelte, dass die Frau die Scheidung vorschlug. Nachdem Pernice dann gegoogelt hatte, wer dieser Budo eigentlich sei, schlug er ihm dann vor, eine gemeinsame Scheibe mit Songs aufzunehmen, die über die Scheidung von Josh Ritter und Dawn Landes geschrieben hatte (obwohl er - anders als Budo - weder Josh Ritter noch Dawn Landes kannte). Budo willigte schließlich ein - unter der Bedingung, dass sich er und Pernice nicht persönlich treffen sollten. Bei all dem spielt es dann fast keine Rolle mehr, dass das Ergebnis sich weder nach Pernice-, noch nach Budo-Elaboraten anhört, sondern wie eine Sammlung vergessener, souliger Burt Bacharach-Tracks aus den 70s.