Durch die Hintertür kommt da sozusagen eine inoffizielle Indie-Supergroup daher, die sich in New York spontan zusammengefunden hat. Bei dem Trio Nightshades handelt es sich nämlich um Gabriel Gordon - bis vor kurzem der langjährige Gitarrist von Natalie Merchant, Aaron Johnston, den Mastermind der (immer noch brachliegenden) Brazilian Girls und den israelisch/deutschen Bassisten Jonathan Levy, dessen internationale Credits-Liste als Musiker und Produzent länger ist als die mancher Animationsfilme.

Gordon hat sich mit diesem Fun-Projekt sozusagen selber überholt und bringt dieses an den Start, noch bevor seine bereits vor zwei Jahren eingespielte neue Solo-CD, "Mr. Miller", Anfang kommenden Jahres endlich erhältlich sein wird. Auf "Nightshades" geht es hauptsächlich um musikalische Tritte in den Allerwertesten, mit denen das Power-Trio vor allen Dingen die Sau rauslässt. Inhaltlich gibt es da gar nicht mal so viel zu bewundern - von Songs wie der Hommage an das gemeinsame Idol George Benson oder einen Song über England, mal abgesehen. Gleich mehrere Tracks (die übrigens musikalisch nichts mit den o.a. Themen zu tun haben) werden als Instrumentals ausgelebt. Für versierte Virtuosen gehen die drei Protagonisten dabei ziemlich erdig und geradlinig zur Sache und machen sich einen Spaß daraus, mit derben Garage-Rock-Riffs, Punk-Attitüde, Surf-Twang-Trash-Sound so richtig den Mosh-Pit anzusteuern. Dass die Herren auch anders können (und musikalisch auch ganz woanders herkommen) zeigen gelegentliche Ausflüge in jazzige oder soulige Gefilde (auch wenn hier immer wieder Rock-Elemente durchblitzen). Letztlich ist das eine Scheibe, bei der man vor allen Dingen den Spaß, denn die Beteiligten damit hatten, heraushören kann. Und da gibt es schlechtere Gründe, sich ins Studio zu bewegen.