Ezra Furman ist ein Heiliger etwas besonderen Art. Zwar stammt der Mann aus Chicago (wo auch dieses neue Werk entstand) und wohnt in San Francisco - hat aber weder mit Motor City- noch Flower-Power-Sound oder Folk etwas am Hut. Stattdessen bemüht der Herr auch auf seinem neuen Werk einen britischen Akzent und tummelt sich auf einem Gebiet, das man als Mix aus US-Amerikanischen Retro-Tugenden und einem deutlichen Glam-Rock-Akzent bezeichnen könne. Letzterer rührt - neben dem klassischen Old-School-70s-Sounddesign - vor allen Dingen von den Beiträgen des bandinternen Saxophonisten Tim Sandusky her. Kennzeichnend für Ezras Vorgehensweise ist dabei eine gewisse ironische Distanz zu seinem Material und eine operettenhafte Theatralik, die zu einer insgesamt ziemlich abgefahrenen Vaudeville-Atmosphäre führt. Zuweilen ist das genau der richtige Kick, den sein poppiges Material braucht, manchmal indes läuft das aus dem Ruder und driftet ins chaotische ab. Immerhin: Der Mann probiert etwas und er bemüht dabei Elemente, die eben nicht jeder Hanswurst auffährt. Kann man ja zumindest mal versuchen.