Mit dem Irrsinnstempo versierter Reiter auf einer virtuellen Rennbahn hat diese Scheibe wenig zu tun. Da trifft das träge im Wasser schwimmende Grünzeugs die Grundstimmung schon wesentlich besser. Und um im Bild zu bleiben, geht es sinnigerweise gleich zu Beginn mit "How Fish Do" zu, wie beim weinseligen Blick in wundersame Aquariumswelten. Träge meint aber noch lange nicht langweilig. Die beiden Kölner Digitalkünstler produzieren ihre Tracks alleinig am Rechner, bedienen sich diverser Stile und schaffen es durchaus, Stimmungen zu erzeugen. Japanische klänge fließen immer wieder mit ein, erinnert "My Golden Boy" eingangs fast schon an seligen "MistaCanUTellMeWhrereMyLoveHasGoneHesMyJapaneseBoy"-Pop. Tanz den "Atari", Voice-Zapping ("Talkin' All That…"), Lichterwüste ("Big Town") und ein absolut tanzbarer, grooviger Nachtflug ("Night") machen den reichlich gefüllten Silberling zu einer runden Sache. Man kann den Computerjockeys diesmal einige Längen vorwerfen. Insbesondere kommende Auftragsarbeiten verdienen aber gespannte Erwartung. Und bis dahin ist dieses Werk mehr als nur ein kleiner Vorgeschmack auf den Pfaden Kraftwerks.