Dani Siciliano war ein Mal mit dem Avantgarde-Meister Matthew Herbert verheiratet. Das erklärt vielleicht, warum sie auf ihrer dritten Solo-CD nun musikalisch besonders wagemutig vorgeht, und ihr jazziges Songwriting mutig stets bis in die extremen Grenzbereiche des Songformates ausdehnt und insbesondere rhythmisch und melodisch stets am Rande des Abgrundes entlangwandert. Allerdings gilt das nur für die Attitüde: Abstrakt um des Konzeptes Willen wird Dani Siciliano nie. Stets stellt sie den Song und dessen Inhalt (es geht um die Liebe und den Soul) ins Zentrum - auch wenn sie nichts unversucht lässt, die zahlreichen Einflüsse, die sich aus ihren Kollaborationen mit unzähligen Projekten aus dem Avantgarde und Art-Sektor ergeben, in ihre Musik zu integrieren. Dabei zehrt sie vom Jazz ebenso wie von der Elektronik, der Klassik, dem Pop und sogar dem Folk. Sagen wir mal so: Das treffenderweise selbstbetitelte Werk ist eben besonders extravagant ausgefallen.