Der Kanadier Ben Kunder hat sich Tim Hardin mit Gewinn angehört, und fristet sein Leben als Zimmermann, der in seiner Freizeit Songs wie jene schreibt, die nun auf seinem bemerkenswert vielseitigen Debüt-Album "Golden" versammelt sind. Dabei ist Kunder auf die Idee verfallen, den klassischen Country-Rock wieder auferstehen zu lassen - allerdings mit einer dezidiert poppigen Note. Denn Kunder schreibt Songs, die ohne weit ausholende Melodiebögen und geradezu hymnische Refrains nicht so recht auskommen. Dazu jubilieren die Steel-Gitarren, fideln die Fideln und swingen die Saiten, dass es eine reine Freude ist. Spielfreudigeres aus dieser Richtung hat man schon lange nicht mehr gehört. Und was besonders erfreulich ist: Kunder hält sich von allzu offensichtlichen US-Klischees fern, sondern verlässt sich auf sein Geschick als Songschmied klassischer Prägung - jenseits stilistischen Dünkeldenkens.