Spätestens seit U2 ist es ja salonfähig, Scheiben "War" zu nennen. Ob das aber auch notwendig ist? Denn immerhin geht es auf dem neuen Album des Schweizer Sextetts nicht wirklich um den Krieg, sondern um den inneren Zwist und die Zweifel, die wir - auf der Suche nach dem eigenen Ich - wohl heutzutage allesamt in uns tragen. Aber genug der Philosophie - sonst könnte schnell aus dem Blickwinkel geraten, dass den Rival Kings hier eine ziemlich feine und vielseitige Indie-Pop-Scheibe mit einem hohen Wiedererkennungswert gelungen ist. Diesen haben die Jungs zum einen der charakteristischen Stimme ihres Frontmannes Étienne Hilfiker zu verdanken, der hier mit Personality und Tiefgang zu überzeugen weiß und zum anderen den fein hinkomponierten und abwechslungsreich aufbereiteten Songs, unter denen sich der eine oder andere potentielle Hit befindet. Dass die Jungs mal als Prog-Band angefangen haben, hört man ihnen zum Glück nicht mehr wirklich an - es sei denn in der ambitionierten Art, wie sie mit Intros und Outros sowie dramatischen Arrangements hantieren. Zum Glück kommt der Rockfaktor dabei nicht zu kurz, so dass am Ende eine runde Sache dabei herauskommt.