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05.05.2017
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Albrecht Schrader - Nichtsdestotrotzdem

Albrecht Schrader - Nichtsdestotrotzdem
Staatsakt/Universal
Format: CD

Albrecht Schrader braucht sich sicherlich keine Sorgen zu machen, von seinem Chef Jan Böhmermann (in dessen Hausband Schrader agiert) mal auf die Schippe genommen zu werden. Denn der Mann, der auf der letzten Scheibe von Pete Doherty Klavier spielte, hat selbst erkannt, wie man aus gut gemischten Worthülsen Texte zusammenzimmern kann, die selbst ohne besonderen Sinngehalt eine gewisse Wertigkeit zu besitzen scheinen - und sei es auch nur, indem ausgesagt wird, dass es um nichts besonderes geht und niemanden betrifft - auch wenn sich Schlagworte und Referenzen auch noch so energisch auftürmen. Diese Art von inhaltlichem Nihilismus kleidet Schrader mit seiner Band musikalisch in eine erstaunlich originelle Cocktail-Jazz-Pop-Melange, die sich angenehm von dem unterscheidet, was musikalisch gemeinhin deutschsprachige Pop-Musik auszeichnet. Brüche, Haken und Ösen sowie virtuose Improvisationen übrigens inklusive. Die Frage ist nur, ob das in der zur Schau getragenen, musikalischen, stromlinienförmigen Geradlinigkeit nicht schon wieder zu verwirrend ist für den zeitgenössischen Popfreund.


-Ullrich Maurer-


 

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