Dass auf dem klassischen Americana-Flanellhemd-Label durchaus auch Scheiben von jungen Damen erscheinen, mag hierzulande eher überraschen - weil diese (wohl auch aufgrund dessen, dass sie musikalisch nicht zu den standardisierten Roots-Rock-Brot-und-Butter-Elaboraten des Labels passen) bei uns weder offiziell erscheinen, noch promotet werden. Caroline Rose aus Vermont bzw. NYC ist zum Beispiel ein solcher Fall. Caroline raucht auf dem Cover ihrer LP "Loner" ungefähr 20 Zigaretten gleichzeitig und hat Blondie, The Cramps, Justin Timberlake, The Gun Club und St. Vincent auf ihrer Favoritenliste stehen - und eben nicht Neil Young und Townes Van Zandt. Musikalisch schlägt sich das dadurch nieder, dass Caroline ein durchaus schnoddriges New-Wave-Rock-Setting als Medium ihrer Wahl ausgesucht hat, in dem nicht etwa klassische Blues- und Rock-Gitarren den Ton angeben, sondern eine Farfisa-Orgel - und eine leicht verquere Art schrulliger Popmusik. Natürlich kann Caroline auch klassischen Rock'n'Roll und Power-Pop - aber sie bleibt dabei erstaunlich eigenständig und zeigt dem standardisierten Roots-Rock die kalte Schulter (bzw. auf Facebook dann die rote Karte).