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23.02.2018
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Dessa - Chime

Dessa - Chime
Doomtree/Rough Trade
Format: CD

Festlegen möchte sich Dessa keineswegs. Weder, was ihre eigentliche Berufung betrifft - so arbeitet sie als Autorin, Essayistin, Aktivistin, Performerin und natürlich Musikerin - und schon gar nicht, was die musikalische Ausrichtung betrifft. So befanden sich auf den bisherigen drei Alben von Margret Wander (wie die Dame aus Minneapolis im richtigen Leben heißt) Versatzstücke aus allen möglichen Genres - wobei sie aufgrund ihrer Roots vornehmlich im Rap- und HipHop-Genre tätig war. Auf dem neuen Werk nach fünf Jahren Pause gibt es nicht nur eine neue Haarfarbe (blond), sondern auch einen ziemlich kohärenten Mix, in dem alle Elemente zu einem ziemlich attraktiven und schlüssigen Pop-Mix verquirlt werden. Das bedeutet auch, dass die Rap-Passagen hier nur optional zu sehen sind. Es darf auch gesungen werden und es darf auch gesprochen werden, ohne dass gerappt wird. Musikalisch ist da zwischen orchestraler Opulenz und knochentrockenen Beats alles möglich, was sich nicht wehrt. Insbesondere der Verzicht auf klassische R'n'B-Klischees macht sich dann in diesem Umfeld belebend bemerkbar. Und inhaltlich philosophiert Dessa nicht nur über persönliche Beziehungsdramen, sondern auch über Neurofeedback und Magnetresonanztomographie und lässt den Zuhörer schmunzelnd mit einem großen Fragezeichen zurück.


-Ullrich Maurer-



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