Wie schon mal an dieser Stelle gesagt: Das irische Konsortium The Gloaming hat sich der Weltmusik mit umgekehrten Vorzeichen verschrieben. Normalerweise ist das ja so, dass man in diesem Genre über den musikalischen Tellerrand hinausschaut und musikalische Elemente von weit jenseits des eigenen Horizontes zusammenführt. The Gloaming indes gehen einen ganz anderen Weg, indem sie sich sozusagen nach innen wenden und mit Elementen aus der irischen Folklore eine zeitlose, atmosphärische und stilistisch dann auch ungebundene Melange fertigen - die meilenweit von allen klassischen Genres wie Rock- oder Pop-Musik und insbesondere (Irish)-Folk entfernt ist. Das ist auch auf diesem Live-Album der Fall, auf dem sich die Musiker von dem amerikanischen Jazz-Gitarristen Dennis Cahill sowie Produzent Thomas Bartlett alias Doveman in seiner Funktion als Pianist unterstützen lassen, der auch als Kurator für die Auswahl des episch angelegten Materials ist. Im Vergleich zu den Studioversionen wurde dabei sehr viel mehr Augenmerk auf das instrumentelle Zusammenspiel der Musiker als das zugrundeliegende Songformat gelegt, was der Sache eine hypnotische, transzendente Note verleiht.