Die Kanadierin Avril Lavigne startete dereinst als frisch/freche Power-Pop-Göre und traf mit ihrem Bubblegum-Skate-Punk weiland 2002 ziemlich genau den Nerv der damaligen Generation von pubertierenden Teenie Queens. Die Zeiten änderten sich, Avril wurde erwachsen, heiratete (gleich zwei Mal) und ist heute an einem Punkt angelangt, an dem sich aus der ursprünglichen musikalischen Melange glaubwürdig kein Kapital mehr herausschlagen lässt. Ihre Lösung - bzw. die ihren Medienberater und Produzententeams - ist die, die Punk- und Rock-Elemente in ihrer Musik in Opulenz und plüschiger Grandezza zu überbügeln und sie selbst in Richtung einer normalen Pop-Queen auszurichten. Case in Point ist der Nicht-Song "Dumb Blonde", in dem sie - unterstützt von der Pop-Rapperin - Nicky Minaji eine dumme Blondine portraitiert; allerdings ständig behauptet, keine zu sein. Kurzum: Mit "Head Above Water" versucht Avril Lavigne zwar den Kopf tapfer über Wasser zu halten - was aber mit Material wie dem hier dargebotenen nicht ganz einfach sein dürfte.