Es ist die Frage, ob Mark Lanegan seine sich offensichtlich immer schneller drehendes kreatives Karussell überhaupt noch steuert, oder ob er sich eher dem Flow der Inspiration hingibt und einfach munter drauflos musiziert. Denn nachdem sein letztes Album "Gargoyles" durchaus noch warm ist, legt er nun mit einer neuen Kollaboration mit Kollege Duke Garwood nach. Und diese klingt so spontan, impulsiv und organisch, dass sich die o.a. Vermutung zu bestätigen scheint. Der Unterschied zu dem 2013er Album "Black Pudding" ist dann der, dass die zugrunde liegenden, psychedelischen Blues-Exploitationen Garwoods dieses Mal deutlich weniger bluesig, dafür aber psychedelisch unerbittlicher geraten sind, Lanegan als Sänger mehr zu sagen zu haben scheint und die Sache für Leute mit so schwarzen Seelen, wie sie Lanegan und Garwood nun mal ihr Eigen nennen, insgesamt ziemlich locker rüberkommen. Das freilich auf Kosten der Struktur, denn da zerfasert manches dann doch im wolkigen Gedaddel. Es ist dann halt so, dass der Fokus gegenüber dem songorientierten Vorgänger auf einer ganz anderen Ebene liegt.