Natürlich spielt die Mandoline auch auf dem neuen Album des Duos Mandolin Orange aus North Carolina eine wichtige Rolle - allerdings anders, als zu vermuten anstünde. Denn das oft als Rhythmusinstrument missbrauchte Gerät wird hier für filigrane Klangfiguren verwendet, mit der die Melodien von Andrew Marlin und Emily Frantz geradezu umschmeichelt wurden. Dass den neuen Songs eine gewisse düstere Note anhaftet, ist nicht verwunderlich - beschäftigen sich die Songs doch mit den Themen Liebe und Verlust. Wie gewohnt ist das Ganze - trotz der Beteiligung der Tour-Band - eine ruhige, akustische Angelegenheit geworden, in der es viel Raum für Details gibt. Die Stimmen Andrews und Emilys werden dabei miteinander verwoben - wobei Emily dann doch gelegentlich die Lead Vocals übernehmen darf. All das wird elegant und edel dargeboten, kommt ohne Effekte und laute Töne aus und lässt aufgrund des ausgezeichneten Songmaterials und der emotionalen Darbietung schnell vergessen, dass es sich hierbei "nur" um eine weitere folkige Country-Scheibe handelt.