Kat Danser kommt aus Edmonton, der Hauptstadt der dünn besiedelten, nördlichen kanadischen Provinz Alberta, die unter anderem für ihre strengen Winter bekannt ist. Das ist wohl auch die eigentliche Motivation, die Dansers Blues befeuert - auch wenn sie sich auf ihrem fünften Album durchaus den eher im Süden der USA zu erwartenden Swamp-Grooves und Delta-Vibes hingibt. Das ergibt insofern einen interessanten Kontrast, als dass ihre von Produzent Steve Dawson betont bauchig und greifbar eingefangenen, oft auf akustischer Basis arrangierten Songs mit viel Twang eher cool als hitzig dargeboten werden. Danser selbst - die sich (wohl auch aufgrund ihrer osteuropäischen familiären Roots) als Musikpädagogin für die Kommunikation zwischen und die Förderung von Randgruppen einsetzt - dürfte diese Scheibe als so eine Art musikalische Bildungsreise betrachten, mittels der sie, inspiriert von der sich darbietenden Südstaatenkultur, ihre ganz eigene - erdige, körperliche, robuste und eben coole - Variante des Blues aus der Gemengelage herausschält. Dass sie dabei nicht auf Standard-Klischees und klar definierte Schemata zurückgreift, ehrt sie zudem.