Die erste EP des niederländischen, in Berlin residierenden Duos Wolf & Moon - "Frames" - wurde noch unter der Kategorie "Dream-Folk" vertrieben. Das hat sich auf dem nun vorliegenden Debüt-Album nun deutlich relativiert. Denn was die neuen Songs, die Stefanie & Dennis unter der Regie des renommierten Produzenten John Andersson in Stockholm einspielten, abhebt, ist der Umstand, dass hier nicht die üblichen Americana-Referenzen als Inspiration im Zentrum der Aufmerksamkeit standen, sondern die Indie-Vorlieben des Duos. Das führt dann dazu, dass auch die Harmonien, die im Folkpop gemeinhin bestimmten Pfaden folgen, eine eigene Richtung einschlagen, dass Arrangements und Songstrukturen mit ungewöhnlichen Ansätzen begeistern, dass elektrische und elektronische Elemente und Effekte eingesetzt werden und dass stilistisch einfach sehr viel mehr möglich ist, als hätte man sich auf die Folk-Roots alleine konzentriert. Das ganze Projekt fegt dabei wie ein erfrischender Wind durch die eher beschauliche Szenerie, mit der sich ansonsten viele Kollegen zufrieden geben. Tatsächlich finden Wolf & Moon so auch zu einer eigenen, zeitgemäßen Identität - was heutzutage ja so einfach auch wieder nicht ist.