"Samba haben eine ruhige Platte aufgenommen", heißt es im bandeigenen Rundbrief. Und das trifft den Kern der Sache genau. Samba nehmen sich auf dieser Scheibe noch mal einen Schritt zurück - was nicht so selbstverständlich ist, wenn man bedenkt, daß die Band mit Grunge-Elementen begann und auch die Live-Auftritte ganz schön losgehen können. Der Musik allerdings kommt dies sehr zugute. Sehr subtil, aber immens stilvoll haben es die Jungs geschafft, eine schöne Gitarrenpop-Platte vorzulegen. Gerade im unspektakulären liegt hierbei der Reiz. Einige südamerkianisch angehauchte Rhythmen lösen erstmals auch ein wenig die Mißverständnisse um den Namen in Wohlgefallen auf, daneben gibt es sehr schöne Melodien und auch sinnvoll eingesetzte Keyboards. Besonders gefallen will Hirzel's variantenreiches Drumming und der dichte, aber transparente Gitarrendschungel, den Knut Stenert und das assoziierte Mitglied Ramin Bijan da aufbauen. Auch Knut's Texte nehmen sich simpler aus als noch vormals - mit weniger Gewicht auf klanggewaltigen Wortungetümen und mehr den stillen Moment betonend. Das ist nicht nur von Vorteil, da so die Lyrics auch einen Gutteil naiver 'rüberkommen. In Anbetracht, daß die Jungs ja auch langsam älter werden, darf man mal auf die kommenden Texte gespannt sein. Letztlich ist dies aber die schönste und rundeste Samba-Scheibe bislang geworden, die besonders im letzten Drittel jede Menge Hits aufzuweisen hat.