Dass der kanadische Folkpopper LeRiche aus einem kleinen Dorf im wenig erschlossenen Neufundland stammt, mag eine nette Randnotiz in seiner Bio sein - schlägt sich aber musikalisch in keiner Weise nieder. Denn der junge Mann hat schlicht die ganze Bandbreite des heutzutage verfügbaren Folkpop-Genres studiert und zu dann jeweils die richtigen Versatzstücke für sich herausgesucht. Als klassischer Songwriter legt er dabei Wert auf eine solide zugrundeliegende Geschichte, die er dann in geeignete musikalische Gewänder packt. Dabei schneidet er dann besser ab, wenn er die Sache in eine poppige Richtung lenkt - einfach, weil ihm da musikalisch mehr einzufallen scheint, als wenn er sich als Folkie versucht. So gefallen insbesondere die Songs, bei denen er sich nicht mit der erstbesten Idee oder einem naheliegenden Grundgerüst zufrieden gibt, sondern seine Tracks mit kleinen Details, Haken, Ösen und Wendungen - auch harmonischer und melodischer Natur - versieht und dabei dann noch musikalische Mehrwertoptionen wie gedoppelte Refrains, hymnische Bridges oder verspielte Zwischenspiele einfließen lässt. Leider passiert das nicht so oft, wie es wünschenswert wäre - dennoch gelingt LeRiche am Ende eine angenehm temperierte Genre-Scheibe mit positiven Vibes.