Also so richtig wild ist das in L.A. stationierte und aus den Songwriter-Kumpels Tyler Thompson und Zach Daegatano plus Vokalistin Lauren Lutz bestehende Trio Wild nicht wirklich. Jedenfalls nicht in dem Sinne, dass hier wild drauflosgegniedelt würde. Stattdessen gibt es zwar gutgelaunten, aber sauber strukturierten, einfallsreich arrangierten und inspiriert dargebotenen Folkpop der Extraklasse. Die hier vorliegende Songsammlung in Form dieser als EP ausformulierten musikalischen Visitenkarte wurde noch in Eigenregie zusammengestellt - doch aufgrund des Erfolges der sechs Tracks auf Spotify arbeitet das Trio zur Zeit mit "Multi-Platinum-Produzenten" am Debütalbum. Hoffentlich nimmt das der Sache dann nicht die spontane Note, die in diesem Setting eigentlich unabdingbar ist und jedwedem mainstreamigen Schönklangkonzept vorzuziehen wäre. Eine Randnote noch: Aufgrund einer durchaus sympathischen naiven Note erinnert das Ganze an das, was die musikalisch ähnlich gepolte seltsamerweise ähnlich heißende Folkpop-Combo Wild Child aus Austin, Texas so drauf hat.