Wer schon immer mal wissen wollte, wie sich "Beast Of Bourbon" von den Rolling Stones als Softrock-Ballade im Bert Bacharach-Stil anhört, der sollte unbedingt zum siebten Album von Jennifer Porter greifen. Aber nicht nur deswegen. Denn während die Gute mit Van Morrison, Bob Dylan und Bobby Sharp/Joe Cocker noch drei eher unwahrscheinliche Kandidaten für ein ähnlich elegantes Torch-Song-Balladen-Treatment im Gepäck hat, bietet sie auch eigene Kompositionen, die den Coverversionen durchaus in nichts nachstehen - weder das eigenwillige Treatment betreffend, noch die Kompositionen selbst. Dass Jennifer bei uns nicht besonders bekannt ist, mag am ihrem Background aus dem klassischen Jazzgesang liegen - und auch der Umstand, dass sie als Schauspielerin und Drebuchautorin tätig ist und als Indie-Künstlerin agiert ist ja diesbezüglich nicht gerade förderlich. Freilich: Mit diesem Album erschuf Jennifer Porter ein Werk - irgendwo zwischen Jazz, Soul, Country und klassischem Pop, das es erstens in dieser Form heutzutage nur noch selten gibt und das aufgrund seiner geradezu sanftmütigen Stimmungslage als eine Art Ruhepol in unseren dann doch eher hektischen Zeiten herhalten könnte.